Krank? Normal? Psychisch?
Dass Hunde Pfoten und Fell belecken, abnagen und beknabbern ist grundsätzlich erstmal normal und kein Grund zur Beunruhigung. Machen wir Menschen ja auch, wenns mal juckt. Doof ist es erst, wenn es quasi dauernd vorkommt und die Stellen schon rot oder wund sind. Und wenn es auch einfach nervt und beim Fernsehen stört.
Was ist zu tun?
- Als erstes:
Regelmäßiges, tägliches Absuchen des Körpers nach Dreck, Grannen, Zecken (bitte sowieso täglich machen!) oder sonstigen Störenfrieden auf der Haut des Hundes. Die Pfoten abtasten, ob sich dort Steinchen, Glas oder auch Kaugummi eingetreten hat. - Parasitencheck:
Zecken, Milben, Flöhe & Co. finden das Hautklima unter dem Fell gerne mal besonders komfortabel. Regelmäßige Kontrolle (auch in den Ohren) ist daher unabdingbar – besonders wenn es dauerhaft juckt. - Allergische Fremdeinwirkungen:
Reinigungsmittel, Waschmittel, Streusalz… das alles kann allergische Reaktionen bei Mensch und Tier auslösen. Ein weiteres, inzwischen sehr verbreitetes Thema ist Futterunverträglichkeit, aber darauf gehe ich hier jetzt nicht ein. - Verletzungen usw:
Ist dein Hund im Unterholz hängen geblieben? Hat er sich mit einem Kollegen angelegt? War der Asphalt doch zu heiß und die Pfoten sind verbrannt? Den Körper und die Pfoten regelmäßig auf defekte Stellen zu kontrollieren macht Sinn! - Psyche:
Bei Langeweile / Unterforderung und auch Stress kann Pfotenlecken ein Anzeichen sein, das es zu beachten gilt. Hier hilft nur etwas gegen die Auslöser zu unternehmen, damit sich der Gesamtzustand deines Hundes verbessern kann. Ein entspannter, ausgelasteter, gesunder Hund leckt und kratzt nicht mehr als nötig. - Zum Tierarzt:
Musst du immer, wenn es sich um ernstere Verletzungen, Parasiten und auch Pilzbefall / Ausschläge handelt. Auch offene, stark entzündete Stellen sollten tierärztlich gecheckt und versorgt werden.
Das war es alles nicht?
Dann kommt hier was zum Darm:
Eine gestörte Darmflora kann bei Hunden vermehrtes Jucken und Kratzen auslösen. Vielleicht hat er eigentlich Bauch- oder Magenschmerzen – aber das kann er ja nicht sagen. Also beleckt er sich und versucht damit sein Unwohlsein zu vertreiben. Natürlich erfolglos.
- Hat/hatte Luna öfter mit Durchfall zu kämpfen?
- Musste Fiffi Antibiotika einnehmen?
- Frisst Hasso mehr Gras als normal sein kann?
- Ist im Kot von Kai-Uwe immer mal wieder Schleim?
- Tierärztlich ist alles untersucht und für gut befunden?
Dann helft eurem Hund doch mal ein wenig von innen auf die Sprünge und versorgt den Darm mit pro- & präbiotischen Ergänzungen um ein Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen.
Wie bei uns Menschen auch, kann ein erster Ansatz Quark, Kefir und Joghurt sein (vergorene Milchsäuren). Bitte so wenig Laktose wie möglich, sonst verschlimmert ihr mehr als ihr verbessert.
Auch Heilmoor (z.B. von reavet) ist bei Darmthemen eine gute Wahl und hilft dem Hund, die Darmflora zu normalisieren.
Im Internet findet ihr zu diesem Thema reichlich Information und auch Produkte. Ich persönlich mag die Hundeleckerlies z.B. Lucky Belly von mammaly oder Tales & Tails Bauchpinsler. Super lecker, gut verträglich und es tut dem Bauch des Hundes richtig gut. Aber Achtung: In Lucky Belly ist Hühnerleber enthalten und im Bauchpinsler Lamm – Allergiker also bitte aufpassen!